Der aufgelassene Steinbruch am Sturz östlich oberhalb von Gaildorf-Eutendorf erschließt Sandsteine der Stuttgart-Formation (Schilfsandstein) des Mittelkeupers in „Flutfazies“. Es handelt sich um graue oder rötliche feinkörnige Sandsteine mit tonigen Einschaltungen und häufigen fossilen Pflanzenresten (Schachtelhalmreste – kein Schilf!), die hier am Sturz bis 30 m Mächtigkeit erreichen. In den etwa 10 m hohen Steinbruchwänden sind deutliche Strömungsstrukturen, Kreuzschichtung, Schrägschichtung, Rippelmarken und verschiedene Klüftungsspalten zu sehen. Die Schichtungsstrukturen lassen auf eine Herkunft der Sedimente aus Norden bis Nordosten schließen. Die große Mächtigkeit der Stuttgart-Formation im Bereich des Steinbruchs erklärt sich durch die Auffüllung eines Tales, das in jener Zeit im oberen Teil der Grabfeld-Formation (Gipskeuper) eingetieft war. Nördlich und südlich des Steinbruchs geht die Mächtigkeit deutlich auf z. T. unter 10 m zurück („Normalfazies“). In diesen Bereichen ist die Stuttgart-Formation meist nur durch einen Hangknick oder eine schmale Verebnung im Landschaftsrelief erkennbar. Die mächtigen Sandsteine führen dagegen zur Bildung deutlicher Hangsporne oder eigener Schichtflächen.
Auf dem Weg von Eutendorf zum Steinbruch sind stellenweise noch die roten und grauen Ton- und Mergelsteine der Grabfeld-Formation aufgeschlossen. Zwischen dem Steinbruch am Sturz und der Hochfläche der Limpurger Berge auf dem Roggenland können die roten Tonsteine der Steigerwald-Formation mit einer der Lehrbergbänke und darüber der Kieselsandstein der Hassberge-Formation beobachtet werden.
Der früher zur Gewinnung von Werksteinen betriebene Steinbruch ist seit 1985 Teil des flächenhaften Naturdenkmals „Heidebiotop am Sturz“.
Weitere Informationen finden sich bei Bachmann & Brunner (1998) sowie bei Hagdorn & Simon (1988).
Literatur
- (1998). Nordwürttemberg – Stuttgart, Heilbronn und weitere Umgebung. – Sammlung geologischer Führer, 90, 403 S., Berlin (Borntraeger).
- (1988). Geologie und Landschaft des Hohenloher Landes. – Forschungen aus Württembergisch Franken, 28, S. 1–192, 3 Beil. [2. erw. Aufl.]