Neben den Kalksteinen werden auch die Gesteine des Grundgebirges in Baden-Württemberg zur Produktion von gebrochenen Natursteinen genutzt. Bei diesen Gesteinen handelt es sich um metamorphe Gesteine (überwiegend Gneis), Tiefengesteine/Plutonite (hauptsächlich Granit) und Vulkanite (z. B. Quarzporphyr und Phonolith). Diese Gesteine werden zu Körnungen für den Verkehrswegebau aufbereitet. Große Blöcke dieser Gesteine sind aufgrund ihrer Verwitterungsbeständigkeit begehrt. Außerdem eignen sich viele Grundgebirgsgesteine auch als Naturwerksteine oder werden im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt (Werner et al. 2013). Der Phonolithsteinbruch in Bötzingen am Kaiserstuhl steht wegen der puzzolanischen Eigenschaften der dort hergestellten zeolithreichen Gesteinsmehle unter Bergaufsicht. Dieser Trassrohstoff wird in zahlreichen Anwendungsfeldern genutzt, unter anderem auch bei der Zementherstellung.
Die Rohfördermenge an Grundgebirgsgesteinen für Natursteine betrug im Jahr 2017 rund 3,2 Mio. t; daraus wurde eine Produktmenge in Form gebrochener Gesteinskörnungen von fast 3,1 Mio. t generiert. Die Entwicklung der Rohfördermengen für Natursteine aus dem Grundgebirge gleicht in großem Maße der Entwicklung der Rohfördermengen der Kalksteine. Der Anstieg der Rohfördermengen seit dem Jahr 2013 ist bei den Grundgebirgsgesteinen allerdings nicht so deutlich wie bei den Kalksteinen. Das langjährige Mittel der Rohförderung seit 2003 beträgt rund 3,3 Mio. t. Seit dem Jahr 2003 sind nur geringe Veränderungen der Rohfördermengen registriert worden. Die Rohfördermengen haben sich also in den letzten Jahren auf einem konstanten Niveau stabilisiert.
Die Anzahl der Gewinnungsstellen für Grundgebirgsgesteine in Baden-Württemberg lag im Jahr 2017 bei 33 und unterscheidet sich nur geringfügig von der Anzahl (n = 35) in Betrieb befindlicher Gewinnungsstellen im Jahr 1992. Im Zeitraum 2009–2012 war die Anzahl der Betriebe zeitweilig auf 37 Gewinnungsstellen angestiegen. Seit dem Jahr 2016 liegt die Anzahl der Gewinnungsstellen konstant bei 33.
Der nicht verwertbare Anteil bei der Gewinnung von Grundgebirgsgesteinen für Natursteinprodukte ist im Vergleich zu den Kalksteinen in der Regel deutlich geringer, weil im Grundgebirge nur selten nicht nutzbare Zwischenmittel vorkommen. So liegt der nicht verwertbare Anteil derzeit bei etwa 3,3 %. Jedoch ist der nicht verwertbare Anteil der Grundgebirgsgesteine teilweise sehr variabel und schwankt von 2,9–7,1 %. Hauptgrund dafür sind die im Gegensatz zu den schichtigen Kalksteinlagerstätten unregelmäßigen und schwer vorhersagbaren Lagerstättenkörper, z. B. durch Korngrößenschwankungen oder Änderungen im metamorphen Gefüge.
Literatur
- (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).