Die ca. 35 m hohe Aufschlusswand hinter der ehemaligen Brauerei von Riegel am Kaiserstuhl zeigt eine mächtige Abfolge mehrerer Lössgenerationen mit deren Bodenbildungen und Überdeckung durch die nächst jüngeren Lössschichten. Jede dieser Schichtfolgen schließt nach oben mit einer Bodenentwicklung (braune Bodenschichten) ab, die nach Entkalkung aus dem primär kalkreichen, hellgelben Rohlöss stattgefunden hat. Der jeweils weggelöste Kalk fiel in Form von Kalkkonkretionen und Lösskindl unterhalb der Paläoböden wieder aus. Die genauen stratigraphischen Abfolgen sind allerdings nicht gesichert, da es immer wieder zu Verschwemmungen, Erosion und Umlagerungen kam. Dies gilt vor allem für die tieferen Lösslagen unter dem dritten braunen Band (von oben). Im Liegenden der Lösswand stehen unter einem roten Band aus pliozänem Lehm verkarstete Kalksteine der Hauptrogenstein-Formation an.
Weiterführende Informationen finden sich bei Wimmenauer (2003), Groschopf & Villinger (2011), und Huth (2019d).
Literatur
- (2009). Geologie und Erdgeschichte des Kaiserstuhls. . Der Kaiserstuhl – Einzigartige Löss- und Vulkanlandschaft am Oberrhein, S. 41–95, Ostfildern (Thorbecke). [30 Abb., 2 Tab.]
- (2019d). Riegel: Flugstaub und Eiszeiten – die Lösswand hinter der Brauerei Riegel. – Rosendahl, W., Huth, T., Geyer, M., Megerle, A. & Junker, B. (Hrsg.). Entlang des Rheins von Basel bis Mannheim, S. 96–97, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 38).
- (2003). Erläuterungen zum Blatt Kaiserstuhl. – 5. völlig neu bearbeitete Aufl., Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, IX + 280 S., 8 Taf., 4 Beil., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg). [26 Abb., 14 Tab.]