Der Bergrutsch (Rutschung) Mössingen ereignete sich am 12.04.1983 nach Starkniederschlag am Hirschkopf (Albtrauf, Steilhang der Schwäbischen Alb) als Reaktivierung älterer Rutschmassen. Die Abrisskante (Rückwand) ist in der Wohlgeschichtete-Kalke-Fm, der Rutschhorizont im Tonstein (Ornatenton).
Im Albvorland Baden-Württembergs sind Rutschungen (Massenbewegungen) häufig in den Gesteinen des Mitteljuras zwischen der Opalinuston-Formation (Tonstein) und der Eisensandstein- bzw. Achdorf-Fm (tonige Sandsteine, bilden Schichtstufen) auf.
Im März 1988 ereignete sich am Hang der Kriegsebene (nördlich Hornberg, Gewann Tannenwald und Vögelesrain, östlich Waldstetten) im östlichen Albvorland Baden-Württembergs eine Hangrutschung. Starkniederschlag verursachte die Massenbewegung im Mitteljura (Opalinuston- und Eisensandstein-Formation).
Besonders anfällig für Massenbewegungen (Rutschungen) in Baden-Württemberg ist der Ausstrichbereich der Tonsteine und Mergelsteine (quellfähige Tonminerale, Volumenänderung) der Trossingen-Formation (Knollenmergel, Mitteljura). Die Rutschhänge zeichnen sich durch kuppige, wellige Strukturen aus.
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Die Hangrutschung (Massenbewegung) Neckartailfingen ereignete sich während des Neubaus des Schulhauses im Jahr 1951 und 1952. Durch Bauarbeiten wurde das Hanggleichgewicht gestört, dazu kamen Starkniederschläge, die die Gesteine der Trossingen-Formation destabilisierten und die Rutschung auslösten.
Ölschieferhebungen treten im Albvorland (Baden-Württemberg) in der Posidonienschiefer-Formation (Unterjura) und der Arietenkalk-Formation auf. Die Hebung des Baugrunds/Untergrunds (Ingenieurgeologie) geht auf die Verwitterung (Oxidation) von Pyrit in dünnschichtigem, bituminösen Gestein zurück.
Im Albvorland (Baden-Württemberg, Zollernalbkreis, Dormettingen, Dotternhausen) im Bereich der Posidonienschiefer-Formation und der Jurensismergel-Formation (Oberer Unterjura) treten Ölschieferhebungen (Baugrundhebungen) auf. Die Hebungen werden durch Verwitterung von Pyrit zu Gips verursacht.
Der Eisensandstein (Mitteljura) im Vorland der östlichen Schwäbischen Alb (Albvorland, Naturwerkstein aus Baden-Württemberg) ist ein Feinsandstein (auch Donzdorfer und Westerhofener Sandstein). Die Rohstoffe (Lagerstätten) werden bei Lauchheim-Pfaffenloh an der Banzenmühle abgebaut.
Der Posidonienschiefer (Unterjura, Schwarzer Jura, Lias; Naturwerkstein) im nördlichen Albvorland (Baden-Württemberg) ist ein fossilienreicher Kalkstein/Mergelkalkstein (karbonatische Fleinsbänke) mit Bitumenanteil (Ölschiefer). Die Rohstoffe (Lagerstätten) wurden in Ohmden (Holzmaden) abgebaut.
Die Lagerstätten des Opalinuston (Mitteljura, Braunjura, Dogger) befinden sich im Markgräflerland (Müllheim-Feldberg, Ebringen-Engelmatt) und im Albvorland (Essingen; Baden-Württemberg). Er ist ein Tonstein/Mergelstein, der als Rohstoff für die Ziegelherstellung und Blähtonerzeugnisse diente.