Als Ergänzung für Besucher der Eberstadter Tropfsteinhöhle wurde 1995 direkt an der Höhle ein geologischer Lehrpfad eingerichtet. Acht Stationen sind entlang eines 250 m langen Rundwegs angeordnet, die viele Informationen über den Gesteinsaufbau im Bauland und Odenwald, den Muschelkalk, Karst und Höhlen sowie über den Steinbruchbetrieb geben. Steinblöcke aus der Umgebung zeigen verschiedene Gesteinsarten, z. T. mit Fossilien, und bieten so Geologie zum Anfassen. Bei einer Station ist eine gut erkennbare Verwerfung in einer früheren Abbauwand des Steinbruchs zu sehen. Außerdem erhält man an einem Aussichtspunkt einen guten Überblick über den südlichen Teil des schmalen, aber 1,5 km langen Steinbruchs. Dort steht der Untere Muschelkalk (Jena-Formation) etwa ab der Oberen Spiriferinabank an. Darüber schließt sich mit ca. 7 m Mächtigkeit der Mittlere Muschelkalk mit Kalkmergeln und Dolomitsteinen an (Karlstadt-Formation). Anhand von sich überlagernden Rinnenstrukturen konnte in diesem Abschnitt ein zeitweises Trockenfallen des Muschelkalkmeeres belegt werden (Hagdorn & Simon, 1993b). Der Lehrpfad wurde von Mitarbeitern des Amtes für Flurneuordnung und Landentwicklung in Zusammenarbeit mit der Stadt Buchen errichtet. Deshalb beschäftigt sich eine Station mit der Geschichte des Dorfes und der Flurneuordnung in Eberstadt.
Weiterführende Informationen finden sich bei Bachmann & Brunner (1998) sowie bei Dobat et al. (1975).
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (1998). Nordwürttemberg – Stuttgart, Heilbronn und weitere Umgebung. – Sammlung geologischer Führer, 90, 403 S., Berlin (Borntraeger).
- (1975). Die Eberstadter Tropfsteinhöhle im Neckar-Odenwald-Kreis. – Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde, Reihe A, 12, 60 S., München.
- (1993b). Rinnenbildung und Emersion in den Basisschichten des Mittleren Muschelkalks von Eberstadt (Nordbaden). – Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 189, S. 119–145. [12 Abb.]