Zwischen Singen am Hohentwiel und Engen erheben sich im Westteil des baden-württembergischen Alpenvorlands große Bergkegel bis mehr als 300 m über die Moränenhügel und Schotterterrassen der Würmeiszeit. Im Norden und Westen reichen die zum Vulkangebiet des Hegaus gehörenden Vulkanschlote und Tuffe auf die weitflächig mit tertiären Sedimenten (Juranagelfluh) überdeckte Hegau-Alb. Der Neuhewen, das Höwenegg und der Blaue Stein bei Blumberg-Randen bilden hier bekannte Geotope. Den nordwestlichen Auslieger stellt der Wartenberg im Osten der Baar bei Geisingen dar. Im Südosten reichte der Hegau-Vulkanismus bis zur Südostseite des Schiener Bergs und hinterließ die Maarsedimente der Öhningen-Schichten. Die im Zuge der Landschaftsentwicklung seit dem Tertiär von der Erosion herauspräparierten Vulkanschlote und Tuffhügel wurden während der Eiszeiten durch den Rheingletscher und seine Ablagerungen zu einer in Deutschland einzigartigen Landschaft geformt. Deshalb zählen die Hegau-Vulkane zu den Nationalen Geotopen Deutschlands.

Die Ursache für den Vulkanismus im Hegau liegt in seiner Lage im Kreuzungspunkt der Freiburg–Bonndorf–Bodensee-Störungszone und der Albstadt-Störungszone. Im Bereich dieser Verwerfungen in der Erdkruste drang vor etwa 15 Mio. Jahren zunächst stark gashaltiges Magma auf, was zu explosiven Ausbrüchen führte. Dabei wurden die heute noch bis über 100 m mächtigen Deckentuffe ausgeworfen. Eine Besonderheit des Deckentuff-Vulkanismus stellen die Maare dar. Hier blieben nach dem jeweils letzten Ausbruch über den Förderschloten wasserundurchlässige Senken zurück, in denen sich Seen bildeten. In den Seesedimenten wurden zahlreiche Fossilien gefunden, wie das weltweit bekannte Urpferd Hippotherium primigenium aus den Höwenegg-Schichten oder der Riesensalamander Andrias scheuchzeri aus dem Öhningen-Kalkstein. Von den Schloten ausgehend verzahnen sich die Deckentuffe mit den Mergeln, Konglomeraten und Kalksanden der tertiären Jüngeren Juranagelfluh. Diese Sedimente wurden von Nordwesten her in die Randbereiche des Molassebeckens im Alpenvorland geschüttet.
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Ehemaliger Steinbruch am Rosenegg – Die frühere Abbauwand besteht aus hartem, gelblichem bis grau angewittertem Deckentuff, der als Bruchstein gewonnen wurde. Das Rosenegg liegt zwischen Rielasingen und Gottmadingen im Süden des Hegaus.
Ehemaliger Steinbruch am Rosenegg
Die frühere Abbauwand besteht aus hartem, gelblichem bis grau angewittertem Deckentuff, der als Bruchstein gewonnen wurde. Das Rosenegg liegt zwischen Rielasingen und Gottmadingen im Süden des Hegaus.
Ehemaliger Steinbruch am Rosenegg – Die frühere Abbauwand besteht aus hartem, gelblichem bis grau angewittertem Deckentuff, der als Bruchstein gewonnen wurde. Das Rosenegg liegt zwischen Rielasingen und Gottmadingen im Süden des Hegaus.
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Tuffgestein vom Rosenegg bei Rielasingen
Der Deckentuff vom Steinbruch am Rosenegg enthält Lapilli, Biotit- und Hornblendekristalle als verbreitete magmatogene Komponenten. Als Besonderheit ist grünschwarzer Bronzit zu finden. Die leicht erkennbaren Einschlüsse kristalliner Gesteine können ein Volumen von 0,5 m3 erreichen.
Tuffgestein vom Rosenegg bei Rielasingen
Der Deckentuff vom Steinbruch am Rosenegg enthält Lapilli, Biotit- und Hornblendekristalle als verbreitete magmatogene Komponenten. Als Besonderheit ist grünschwarzer Bronzit zu finden. Die leicht erkennbaren Einschlüsse kristalliner Gesteine können ein Volumen von 0,5 m3 erreichen.
Tuffgestein vom Rosenegg bei Rielasingen
Der Deckentuff vom Steinbruch am Rosenegg enthält Lapilli, Biotit- und Hornblendekristalle als verbreitete magmatogene Komponenten. Als Besonderheit ist grünschwarzer Bronzit zu finden. Die leicht erkennbaren Einschlüsse kristalliner Gesteine können ein Volumen von 0,5 m3 erreichen.
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Basalt-Kugeltuff im Steinbruch Höwenegg, Immendingen
Aufgelassener Steinbruch Höwenegg, Immendingen
In dem großen Steinbruch im Hauptkrater wurde bis 1980 Basaltgestein abgebaut. Im linken unteren Bereich (unter der Rampe) stehen Basaltsäulen in Meilerstellung. Der Basalt, ein Melilith‑Nephelinit, ist hart, schwarz, feinkörnig und enthält in Hohlräumen Kristalle von Calcit, Aragonit und Zeolithen. Im oberen Teil ist der Basalt von bis zu 30 m mächtigen Basalttuffen überlagert. Im Mittelteil tritt ein Basalt‑Kugeltuff auf, der aus bis 30 cm dicken Basaltkugeln besteht, verbacken durch ein calcitisches oder zeolithisches Bindemitel. Der Hauptkrater ist der größte von insgesamt sechs Ausbruchstellen, aus denen Basalt und Basalttuff gefördert wurde.

Vor etwa 13–9 Mio. Jahren entstanden die Vulkanschlote von Hohenstoffeln, Hohenhewen, Neuhewen, Höwenegg und Blauem Stein mit ihrem Kern aus dunklen, basaltartigen Gesteinen. Die verbreiteten Olivin-Nephelinite bestehen hauptsächlich aus den Feldspatvertretern Leucit, Nephelin und Melilith sowie Einsprenglingen von Olivin. Teilweise sind die Schlote von einem Ring aus Basalttuff umgeben. Seitlich schließen die Mergel und Konglomerate der Jüngeren Juranagelfluh an. Am Hohenstoffeln werden diese tertiären Sedimente von einem breiten Kranz aus Deckentuff unterbrochen. Durch die v. a. vom Rheingletscher ausgelöste starke Erosion sind die Hänge von Hohenstoffeln und Hohenhewen übersteilt. Im Bereich der Juranagelfluh und der Deckentuffe sind die Hänge deshalb von Rutschungen überformt. An der steilen Südostflanke des Hohenhewen kam es noch 1816/17 zu einem Bergrutsch.
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Blick auf den Hohenstoffeln
Der breite Kegel des Hohenstoffeln bildet das Zentrum der Vulkanberge des Hegaus. Der Kern aus basaltähnlichem Gestein wird von Tuffen sowie Mergelsteinen der Juranagelfluh umgeben. Äcker und Wald am Hangfuß liegen auf würmzeitlichen Moränen und Schottern.
Blick auf den Hohenstoffeln
Der breite Kegel des Hohenstoffeln bildet das Zentrum der Vulkanberge des Hegaus. Der Kern aus basaltähnlichem Gestein wird von Tuffen sowie Mergelsteinen der Juranagelfluh umgeben. Äcker und Wald am Hangfuß liegen auf würmzeitlichen Moränen und Schottern.
Blick auf den Hohenstoffeln
Der breite Kegel des Hohenstoffeln bildet das Zentrum der Vulkanberge des Hegaus. Der Kern aus basaltähnlichem Gestein wird von Tuffen sowie Mergelsteinen der Juranagelfluh umgeben. Äcker und Wald am Hangfuß liegen auf würmzeitlichen Moränen und Schottern.
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Der Hohenhewen von Osten
Die Bergkuppe des Hohenhewen südwestlich von Engen besteht aus Basaltgestein (Olivin-Nephelinit) und Basalttuffen. Unterhalb erkennt man die junge Rutschungsfläche mit ihrem lückenhaften Bewuchs. Sie wird eingerahmt von bewaldeten Halden älterer Rutschungen. Seitlich folgt am Hang verlagerte Juranagelfluh. Im Vordergrund liegt die Terrassenfläche zwischen den Engener Ortsteilen Anselfingen und Welschingen.
Der Hohenhewen von Osten
Die Bergkuppe des Hohenhewen südwestlich von Engen besteht aus Basaltgestein (Olivin-Nephelinit) und Basalttuffen. Unterhalb erkennt man die junge Rutschungsfläche mit ihrem lückenhaften Bewuchs. Sie wird eingerahmt von bewaldeten Halden älterer Rutschungen. Seitlich folgt am Hang verlagerte Juranagelfluh. Im Vordergrund liegt die Terrassenfläche zwischen den Engener Ortsteilen Anselfingen und Welschingen.
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Junge Schutthalde am Ostabfall des Hohenhewen
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Blick nach Norden über Geisingen-Gutmadingen und das Donautal auf den Wartenberg
An den Hängen des Wartenbergs haben sich die Böden in Fließerden aus Mitteljuramaterial entwickelt, die örtlich Basaltschutt führen. An den ostexponierten Hängen (rechts) sind überwiegend Pelosole verbreitet (h63). Die süd- und westexponierten Hänge sind stark erodiert. Dort dominieren Pararendzinen (h59). Das im Laufe der Jahrhunderte von den Hängen abgeschwemmte Bodenmaterial hat sich am Hangfuß als Kolluvium angesammelt (h82, h85, h86). Die Vulkanite treten nur in der Gipfelregion bodenbildend in Erscheinung. Dort finden sich Regosole, Ranker und Braunerden aus Basalt, Basaltschutt und Basaltschutt führenden Fließerden (h54, h68)
Blick nach Norden über Geisingen-Gutmadingen und das Donautal auf den Wartenberg
An den Hängen des Wartenbergs haben sich die Böden in Fließerden aus Mitteljuramaterial entwickelt, die örtlich Basaltschutt führen. An den ostexponierten Hängen (rechts) sind überwiegend Pelosole verbreitet (h63). Die süd- und westexponierten Hänge sind stark erodiert. Dort dominieren Pararendzinen (h59). Das im Laufe der Jahrhunderte von den Hängen abgeschwemmte Bodenmaterial hat sich am Hangfuß als Kolluvium angesammelt (h82, h85, h86). Die Vulkanite treten nur in der Gipfelregion bodenbildend in Erscheinung. Dort finden sich Regosole, Ranker und Braunerden aus Basalt, Basaltschutt und Basaltschutt führenden Fließerden (h54, h68)
Blick nach Norden über Geisingen-Gutmadingen und das Donautal auf den Wartenberg
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Aufgelassener Steinbruch Höwenegg, Immendingen
In dem großen Steinbruch im Hauptkrater wurde bis 1980 Basaltgestein abgebaut. Im linken unteren Bereich (unter der Rampe) stehen Basaltsäulen in Meilerstellung. Der Basalt, ein Melilith‑Nephelinit, ist hart, schwarz, feinkörnig und enthält in Hohlräumen Kristalle von Calcit, Aragonit und Zeolithen. Im oberen Teil ist der Basalt von bis zu 30 m mächtigen Basalttuffen überlagert. Im Mittelteil tritt ein Basalt‑Kugeltuff auf, der aus bis 30 cm dicken Basaltkugeln besteht, verbacken durch ein calcitisches oder zeolithisches Bindemitel. Der Hauptkrater ist der größte von insgesamt sechs Ausbruchstellen, aus denen Basalt und Basalttuff gefördert wurde.
Aufgelassener Steinbruch Höwenegg, Immendingen
In dem großen Steinbruch im Hauptkrater wurde bis 1980 Basaltgestein abgebaut. Im linken unteren Bereich (unter der Rampe) stehen Basaltsäulen in Meilerstellung. Der Basalt, ein Melilith‑Nephelinit, ist hart, schwarz, feinkörnig und enthält in Hohlräumen Kristalle von Calcit, Aragonit und Zeolithen. Im oberen Teil ist der Basalt von bis zu 30 m mächtigen Basalttuffen überlagert. Im Mittelteil tritt ein Basalt‑Kugeltuff auf, der aus bis 30 cm dicken Basaltkugeln besteht, verbacken durch ein calcitisches oder zeolithisches Bindemitel. Der Hauptkrater ist der größte von insgesamt sechs Ausbruchstellen, aus denen Basalt und Basalttuff gefördert wurde.
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Basaltklippe Blauer Stein auf der Hagaualb bei Blumberg
Südlich der Straße Riedöschingen–Randen befindet sich im Randenwald eine Felsgruppe, der Blaue Stein. Es handelt sich um einige bis 2 m dicke und bis 10 m hohe Basaltsäulen, der Rest einer ursprünglich ca. 100 m durchmessenden schildförmigen Basaltdecke aus Melilith-Nephelinit, die inzwischen weitestgehend abgebaut worden ist. Als Förderspalte kommt ein etwa 50 m entfernter Graben in Frage, in dem neben Basalttuff auch Basalt gefunden wurde.
Basaltklippe Blauer Stein, Blumberg
Südlich der Straße Riedöschingen–Randen befindet sich im Randenwald eine Felsgruppe, der Blaue Stein. Es handelt sich um einige bis 2 m dicke und bis 10 m hohe Basaltsäulen, der Rest einer ursprünglich ca. 100 m durchmessenden schildförmigen Basaltdecke aus Melilith-Nephelinit, die inzwischen weitestgehend abgebaut worden ist. Als Förderspalte kommt ein etwa 50 m entfernter Graben in Frage, in dem neben Basalttuff auch Basalt gefunden wurde.
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Im letzten Abschnitt des Hegau-Vulkanismus bis vor etwa 6 Mio. Jahren drangen die zähflüssigen Phonolith-Magmen aus der Tiefe bis nahe der heutigen Landschaftsoberfläche vor. So entstand die markante, östliche Reihe der Hegau-Vulkane vom Hohentwiel bis zum Mägdeberg. Der meist hellgaue, sehr harte Phonolith („Klingstein“) bricht plattig. Er enthält vorwiegend Alkalifeldspäte, Sodalith, Analcim und Zeolithe sowie verschiedene Einsprenglinge.

Bereits während der Jungsteinzeit siedelten Ackerbauern im Hegau. Während des Mittelalters entstanden Burgen und Festungen auf den Bergkuppen. In dem vielfältigen Naturraum entwickelte sich bis heute eine arten- und formenreiche Kulturlandschaft. Die bekanntesten Vulkanberge stehen unter Naturschutz. Die Trockenrasen am Hohentwiel, die Edellaubwälder und der Orchideen-Buchenwald am Hohenstoffeln sowie die lichten Trockenwälder und Felsgrusgesellschaften am Hohenkrähen und Hohenhewen prägen das Landschaftsbild.
Bei den Böden auf den Kuppen und den steilen Schutthalden der Vulkanberge handelt es sich um flachgründige Ah/C-Böden, Rohböden und Skeletthumusböden. Auf den weniger stark exponierten Hängen herrschen nährstoffreiche, z. T. humose Braunerden vor. Eine Besonderheit bilden die kleinflächig vorkommenden Braunerde-Tschernoseme. Auf den Deckentuffhügeln entwickelten sich Parabraunerde-Braunerden, die durch Bodenerosion auf dem überwiegenden Teil der Fläche abgetragen sind. An ihrer Stelle findet man heute Pararendzinen.
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Der Mägdeberg
Der Phonolithschlot des Mägdebergs ragt auf der Westseite nur wenig über die Deckentuffhügel hinaus. Die sehr flachgründigen Ah/C-Böden und Rohböden auf Fels oder Hangschutt im Gipfelbereich sind im Gegensatz zu den Pararendzinen auf Vulkantuff oder eiszeitlichem Geschiebemergel nicht landwirtschaftlich nutzbar.
Der Mägdeberg
Der Phonolithschlot des Mägdebergs ragt auf der Westseite nur wenig über die Deckentuffhügel hinaus. Die sehr flachgründigen Ah/C-Böden und Rohböden auf Fels oder Hangschutt im Gipfelbereich sind im Gegensatz zu den Pararendzinen auf Vulkantuff oder eiszeitlichem Geschiebemergel nicht landwirtschaftlich nutzbar.
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Phonolith vom Hohentwiel
Die Phonolithe haben sich vor etwa 6–8 Mio. Jahren in Vulkanschloten unter der Erdoberfläche gebildet. Sie sind sehr hart und spalten in Platten ab. Seinen Namen hat der Phonolith („Klingstein“) von dem hellen Klang, den man durch Anschlagen einer rissfreien Steinplatte erzeugen kann. Eine Besonderheit des Phonoliths vom Hohentwiel sind die mit seltenem, gelbem Natrolith gefüllten Klüfte.
Phonolith vom Hohentwiel
Die Phonolithe haben sich vor etwa 6–8 Mio. Jahren in Vulkanschloten unter der Erdoberfläche gebildet. Sie sind sehr hart und spalten in Platten ab. Seinen Namen hat der Phonolith („Klingstein“) von dem hellen Klang, den man durch Anschlagen einer rissfreien Steinplatte erzeugen kann. Eine Besonderheit des Phonoliths vom Hohentwiel sind die mit seltenem, gelbem Natrolith gefüllten Klüfte.
Phonolith vom Hohentwiel. Die Phonolithe haben sich vor etwa 6–8 Mio. Jahren in Vulkanschloten unter der Erdoberfläche gebildet. Sie sind sehr hart und spalten in Platten ab. Seinen Namen hat der Phonolith („Klingstein“) von dem hellen Klang, den man durch Anschlagen einer rissfreien Steinplatte erzeugen kann. Eine Besonderheit des Phonoliths vom Hohentwiel sind die mit seltenem, gelbem Natrolith gefüllten Klüfte.