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Böden im Verbreitungsgebiet von Molassesedimenten

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Tertiärhügelland

Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Acker. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das sieben Horizonte umfassende Profil ist 1,20 m tief.
Mäßig tief entwickelte, erodierte Pseudogley-Parabraunerde aus geringmächtiger lösslehmhaltiger Fließerde auf Molasse-Mergelsteinzersatz (s14)

Die dominierende Kartiereinheit im Tertiärhügelland stellt s14 dar. Das breite Körnungsspektrum des Solums der Böden, das von sandigen (Slu) bis zu tonigen (Tu3) Bodenarten reicht, spiegelt die häufig engräumig wechselnde Beschaffenheit der im Relief ausstreichenden und oberflächennah in Fließerden aufgearbeiteten Molasseschichten wider. Die als Braunerden, Parabraunerden, Pseudogley-Braunerden und Pseudogley-Parabraunerden klassifizierten Böden treten überwiegend in landwirtschaftlich genutztem Gelände auf und sind typischerweise erodiert (geringer bis mittlerer Erosionsgrad).

Kartiereinheit s8 auf gestreckten, nur schwach geneigten Hängen sowie in bewaldeten Bereichen des Tertiärhügellands setzt sich ebenfalls aus Braunerden, Parabraunerden und deren mäßig staunassen Varianten zusammen. Die insgesamt etwas größere Entwicklungstiefe der Böden (mäßig tief und tief gegenüber vorherrschend mittel und mäßig tief bei KE s14) sowie der bis 5 dm mächtige Oberboden mit einem äolischen Schluffanteil (Deck- bzw. Hauptlage) zeigen dagegen, dass hier keine wesentliche Profilverkürzung durch Bodenerosion stattgefunden hat.

Musterprofil eines feinen, leicht grünlichen Bodens unter Waldboden. Rechts sind die Horizonte eingezeichnet, links befindet sich ein bunter Maßstab. Rechts oben ist eine Kreidetafel mit Beschriftung.
Mäßig tiefe podsolige Parabraunerde mit Tonbänderung im Untergrund, aus lösslehmhaltiger Fließerde über sandigem Zersatz der Oberen Süßwassermolasse

Hauptsächlich auf das Verbreitungsgebiet der Oberen Süßwassermolasse beschränkt ist KE s20. Im Ausstrichbereich von abschnittsweise mächtigeren Sandsteinen treten hier auf oberflächennah als Fließerden umgelagerten Substraten Parabraunerden auf, deren kompakter Bt-Horizont im tieferen Unterboden nicht selten in Tonbänder übergeht.

Insgesamt ist die äolische Beeinflussung der bodenbildenden Substrate im baden-württembergischen Tertiärhügelland gering. Meist weisen nur die obersten ca. 2–4 dm in der spätglazialen Haupt- bzw. Decklage einen äolischen Anteil auf. Allerdings lässt sich dieser aufgrund der stellenweise schluffigen Ausbildung der Molasseablagerungen manchmal nur mit Unsicherheiten ansprechen. Auf etwas breiteren Scheitelbereichen sowie an meist ostexponierten, schwach und mittel geneigten Hängen war jedoch örtlich der kaltzeitliche äolische Eintrag in das Tertiärhügelland stärker. Unter der Hauptlage folgt hier dann eine ältere äolisch beeinflusste Fließerde (Mittellage). Das äolisch geprägte Fließerdepaket überlagert meist tonreichere Fließerden aus Molassematerial (Basislagen) sowie örtlich auch Sandsteinzersatz mit einer Mächtigkeit von 6 bis über 10 dm. Als charakteristische Böden treten z. T. pseudovergleyte, mäßig tief und tief entwickelte  Parabraunerden und Pelosol-Parabraunerden sowie Pseudogley-Parabraunerden auf (s30).

  • Bodenprofil aus hellgrauem, geröllhaltigen Boden an einem steilen Hang im Wald. Rechts auf dem Aufschluss liegt ein Spaten.
  • Bodenprofil unter Waldboden aus braunem Boden über sehr hellem, geröllhaltigen Boden. Rechts am Bildrand befindet sich ein Spaten.
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