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Böden der Trauf- und Talhänge

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick über abgeerntete Maisfelder auf langgestreckte, nach links hin ansteigende bewaldete Berge. Im Mittelgrund begrenzt ein Waldstreifen die Felder.
Albtrauf bei Heubach – Blick von der Remsaue unterhalb von Essingen nach Südwesten zum Rosenstein und rechts hinten zum Scheuelberg

Die an den steilen oberen Hangabschnitten der Ostalb verbreiteten Böden werden v. a. in Kartiereinheit o10 beschrieben. Es handelt sich ganz überwiegend um typische Mull-Rendzinen aus Kalkstein-Hangschutt. Sie besitzen meist einen 1,5–4 dm mächtigen schwarzen, stark humosen, steinigen Ah‑Horizont. Die obersten Zentimeter sind häufig nur noch schwach karbonathaltig, örtlich auch karbonatfrei. Die aus dem Streuabfall der verbreiteten Buchenwälder stammende organische Substanz wird bei der hohen Kalk­nachlieferung zu stabilem Kalkhumat umgewandelt. Dieses und die wenigen Kalklösungsrückstände verkleben mit den feinkörnigen Resten des Karbonatschutts zu großen, stabilen, unregelmäßig geformten porösen Krümeln, die größtenteils aus Tierkot entstehen. Als Begleitböden finden sich neben Terra fusca-Rendzinen örtlich auch Braunerde-Rendzinen und flach entwickelte Braunerden, deren Oberboden in einem Rest der Decklage entwickelt ist. Ganz ähnliche Böden sind in der an den Talhängen von Albuch und Härtsfeld ausgewiesenen Kartiereinheit o3 vergesellschaftet. An den im Vergleich zum Albtrauf oft weniger steilen Hängen besitzen jedoch die etwas weiter entwickelten Böden (Terra fusca-Rendzinen, Braunerde-Rendzinen) einen höheren Flächenanteil.

Literatur

  • AG Boden (2024). Bodenkundliche Kartieranleitung, 6. Aufl. – Band1: Grundlagen, Kennwerte und Methoden; Band 2: Geländeaufnahme und Systematik. 6. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage., 552 S., Hannover (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesrepublik Deutschland).
  • Hönig, J. (1984). Erläuterungen zu Blatt 7224 Schwäbisch Gmünd-Süd. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 152 S., 2 Taf., 4 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [Nachdruck 1994]
  • Kallinich, J. (1999). Verbreitung, Alter und geomorphologische Ursachen von Massenverlagerungen an der Schwäbischen Alb auf der Grundlage von Detail- und Übersichtskartierungen. – Tübinger Geowissenschaftliche Arbeiten, Reihe D, 4, S. 1–166.
  • Kreh, U. (2007af). Spielburg. – Wolf, R. & Kreh, U. (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart, S. 545–547, Ostfildern (Thorbecke).
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