Östlich oberhalb von Aistaig bildet der Bollerfels am Hang des Neckartals eine über 20 m senkrecht abfallende Felswand im Oberen Muschelkalk. Am Fuß der Felswand hat sich mit der Brandhalde eine umfangreiche Schutthalde gebildet. An den Hängen des Neckartals in der Umgebung sind immer wieder Rutschungen erkennbar. Auf der östlich anschließenden Gäufläche wird der Muschelkalk weitgehend von Gesteinen des Unterkeupers überdeckt.
Der Bollerfels besteht aus Dolomit- und Kalksteinen der Rottweil-Formation (Trigonodusdolomit). Aus der Felswand ragen erkerartig Pfeiler heraus, außerdem fällt im nördlichen Teil eine hohe Felsnadel auf. Ein vorgelagerter, mauerartiger Einzelfels liegt im Ausstrichbereich von Plattenkalken (Eschach-Subformation) unterhalb des Trigonodusdolomits.
Im Muschelkalkgebiet am oberen Neckar gibt es nur wenige so eindrucksvolle Felsbildungen. Das 10 ha große Naturschutzgebiet Brandhalde mit dem Bollerfelsen ist bisher durch Eingriffe des Menschen weitgehend unbeeinträchtigt. Es zeigt eine artenreiche Steppenheidevegetation (Witschel, 1998). Die noch in Bewegung befindlichen, jungen Teile der Brandhalde sind in charakteristischer Weise vom Kalk-Blaugras (Sesleria varia) besiedelt oder vegetationsfrei.
Literatur
- (1998a). Brandhalde. . Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg, S. 489–491, Sigmaringen (Thorbecke).