Der Mittelkeuper (Mittlerer Keuper) bildet den Hauptteil des Keuperberglands in Baden-Württemberg (z. B. Schwäbisch-Fränkische Waldberge). Er besteht hauptsächlich aus bunten Tonsteinen, in die Schichtstufen-bildende Sandsteine sowie im tieferen Teil Sulfatgesteine (Anhydrit-, Gipsstein)...
Die Gesteine der Grabfeld-Formation (Gipskeuper, Mittelkeuper) bilden auf der Baar ein schmales Hügelland, das von Auen und Mooren und ihren feuchten Randsenken durchsetzt ist. Auf Hügeln und Hängen dominieren schwere Tonböden (Pelosole). In Flachlagen und Mulden neigen die schwer durchlässigen...
In erosionsgeschützten Reliefpositionen ist die Lettenkeuperlandschaft der Hohenloher Ebene von entkalktem Lösslehm oder lösslehmreichen Fließerden bedeckt. Als Böden sind Parabraunerden mit Übergängen zum Pseudogley verbreitet. Wo der Lösslehm fehlt, hat das engräumige Ausstreichen von Mergel-,...
Unterkeuper (Erfurt-Formation) und unterer Mittelkeuper (Grabfeld-Formation) bestehen aus einer Wechsellagerung von Tonsteinen, Karbonatgesteinen, Sandsteinen und Sulfatgesteinen. Sie sind Kluft- sowie Karstgrundwasserleiter (Gipskarst). Das Wasser wird als Mineralwasser genutzt.
Das Wutachtal (Baden-Württemberg) ist durch Massenbewegungen (Rutschung) gekennzeichnet, die sich aufgrund der Bildung der Wutachschlucht (Wutachumlenkung am Wutachknie) ereignen. Es wird zwischen dem Tonsteingebiet (Keuper, Unterjura und Mitteljura) und dem Muschelkalkgebiet unterschieden.
Im Keuperbergland Baden-Württembergs sind Hangrutschungen in der Grabfeld- und Stuttgart-Fm (Mittelkeuper) weit verbreitet. Als Auslöser der Massenbewegungen gelten starke Niederschläge, die in den geklüfteten Schilfsandstein eindringen und den unterlagernden Gipskeuper aufweichen und entfestigen.
Die Hangrutschung Wildenberger Hang nordöstlich des Autobahnkreuzes Weinsberg wurde durch den Bau der A81 in den Jahren 1968–1972 ausgelöst. Dabei wurden Einschnitte in die Grabfeld-Formation (Gipskeuper, Mittelkeuper) angelegt, die eine Reaktivierung eiszeitlicher Rutschschollen zur Folge hatten.
Im April 1988 ereignete sich nach Starkniederschlägen am Nordhang des Killesbergs (Stuttgart-Feuerbach, Wohngebiet Burghaldenweg/Happoldstraße) eine Hangrutschung (Massenbewegung) am Übergang der Grabfeld- (Gipskeuper) zur Stuttgart-Formation (Schilfsandstein).
Am 05.05.2002 (Mai) ereignete sich in Ammerbuch-Breitenholz hinter einem Wohngebäude ein Felssturz. Die Steilwand (ehem. Steinbruch) ist aus Gesteinen der Grabfeld-Formation (Mittelkeuper, Gipskeuper) aufgebaut. Sicherungsmaßnahmen sind eine Gabionenmauer, Stützkeil und Steinschlagschutznetz.
In Baden-Württemberg besteht im Keuperbergland und in den Gäulandschaften eine Gefährdung durch Sulfatverkarstung/-auslaugung (Erdfall, Senke). Verkarstungsstrukturen treten vor allem im Bereich der Grabfeld-Formation und des Mittleren Muschelkalks auf und erfordern oft eine angepasste Bauweise.