Glossar

Theorie aufgestellt von Sandberger (1877), wonach die in einer hydrothermalen Lagerstätten (Erz- und Mineralgang) angereicherten Stoffe aus dem Nebengestein gelöst wurden

Abkürzung für: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Staatl. Geologischer Dienst von Niedersachsen)

aus der chem. Gesteinsverwitterung hervorgegangenes lockeres, bindiges Sediment, durch Eisenverbindungen gelb oder braun gefärbt, ein Gemenge von sehr feinen Quarzkörnern (Sand, Schluff) und von Ton. Lehm ist allgemein weniger plastisch als Ton

Klassifikationseinheit einer hierarchischen Systematik von Bodengesellschaften, gebildet durch räumliche Zusammenfassung und inhaltliche Aggregierung von Leitbodengesellschaften

Klassifikationseinheit einer hierarchischen Systematik von Bodengesellschaften, gebildet durch räumliche Zusammenfassung und inhaltliche Aggregierung von Bodenformengesellschaften

ein für den Leitboden oder die Bodeneinheit repräsentatives Bodenprofil

Verlagerung von Tonteilchen im Bodenprofil

Akronym für Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

die Gesteinsschicht, die unter der betrachteten geologischen Einheit liegt, wird mit einem alten Bergmannsausdruck als das Liegende bezeichnet

Störungszone, die weit zu verfolgen ist und eine „Nahtlinie“ der Erdkruste darstellt, bestehend aus furchenartigen Einsenkungszonen mit kompliziertem Bau. Lineamente liegen über tektonischen Strukturen des Grundgebirgssockels und begrenzen größere Schollen der Erdkruste

Beschreibung und Unterscheidung der Gesteine nach Merkmalen, die sich mit dem freien Auge (d. h. ohne Mikroskop) als Ganzes beobachten lassen

griech. Gesteinsschale; äußere feste Schale der Erde, aus der die Platten aufgebaut sind. Sie umfasst die kontinentale und die ozeanische Kruste sowie den obersten festen Teil des Oberen Erdmantels bis in ca. 150 km Tiefe

litoral (von lat. litus = Küste, Ufer), umfassender Ausdruck für Bildungen, Formen und Prozesse im Küstenbereich von Seen oder Meeren

kavernös-löchrige Ausbildung von Dedolomit bzw. zuckerkörnigen Kalksteinen

eiszeitliches, durch Windtransport im periglazialen Trockenklima entstandenes Schluffsediment mit meist geringen, wechselnden Gehalten an Ton und Feinsand; mehr oder weniger karbonathaltig, Sandgehalt weniger als 20 Masse-%; von der nordbadischen Dialektbezeichnung „Loesch“ abgeleiteter Begriff (seit 1824)

äolisches, allenfalls auf kurze Strecken umgelagertes, primär karbonatfreies oder synsedimentär entkalktes Sediment, Sandgehalt weniger als 20 Masse-%

Abkürzung für: Lagerstättenpotenzial

Leitlinien Qualitätssicherung Erdwärmesonden. Verbindliche Leitlinien des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg mit grundlegenden Qualitätsstandards zur Herstellung von Erdwärmesondenanlagen in Baden-Württemberg (gültig in der jeweils aktuellen Fassung)

Luftvolumen, das je Zeiteinheit durch eine Fläche strömt, geteilt durch das Druckgefälle [m/s, cm/d]

Luftgehalt des Bodens als Volumenanteil bei Feldkapazität; Poren mit Äquivalent-Durchmesser > 50 µm, in denen sich Wasser nur der Schwerkraft folgend bewegen kann [%], sog. spannungsfreier Porenanteil

s. Luftgehalt: mit Luft erfüllte Volumenanteil des Porenraumes, bezogen auf das Gesamtbodenvolumen [%]

(schwach) metamorph überprägter Radiolarit. Die alte, synonym gebrauchte Bezeichnung „Kieselschiefer“ sollte nicht mehr verwendet werden

Abkürzung für: Millionen Jahre

vulkanisch entstandene Hohlform an der Erdoberfläche mit meist trichter- bis schüsselförmiger Form, oft mit einem Maarsee gefüllt. Name nach einem Volksausdruck in der Eifel

Bezeichnung für Gesteine mit hohem Anteil an (dunklen) Magnesium- und Eisen-Mineralen (von Magnesium und lat. ferrum)

s. Magmatite: Überbegriff für Gesteine, die aus einer Gesteinsschmelze (Magma) bei deren Erkalten und Erstarren durch Auskristallisieren von Mineralen entstanden sind. Vulkanite (Ergussgesteine) bestehen aus an der Erdoberfläche ausgeflossenem Magma. Im tieferen Untergrund stecken gebliebene Magmenkörper bilden beim Erstarren Plutonite (Tiefengesteine). Magmatische Gesteine, deren Bildungsraum unterhalb der Erdoberfläche lag (Größenordnung einige hundert Meter) sind Subvulkanite (s. auch Pyroklastite, Schlotbrekzie, Tuff, Tuffit)

Erzmineral der chem. Zusammensetzung FeS

s. Grobporen: Poren mit Äquivalent-Durchmesser > 10 µm; Poren mit Äquivalent-Durchmesser > 10 µm bis 50 µm sind langsam dränend (enge Grobporen), solche mit Äquivalent-Durchmesser > 50 µm (weite Grobporen) schnell dränend

häufig vorkommendes Mineral der Zusammensetzung Cu₂[(OH)₂|CO₃], das in der Oxidationszone anderer Kupferminerale, vor allem Azurit auftritt, aus dem es durch Wasseraufnahme entsteht. Charakteristisch ist seine intensiv grüne Farbe

Oberbegriff für sedimentäre Entstehung im Still- und Bewegtwasser im Tidebereich des Meeres und der Flüsse

Berufsbezeichnung für den im Bergbau tätigen Vermessungsingenieur

hangabwärts gerichtete, schwerkraftbedingte Bewegung von Fest- und/oder Lockergestein einschließlich Bodenmaterial. Abhängig von der Bewegungsart wird unterschieden zwischen Rutsch-, Sturz- und Fließprozessen

ein Feinkorn-dominiertes Lockersediment (Hauptkomponenten Schluff und Feinsand), in dem einzelne Komponenten (Grobsand, Kies, Steine, Blöcke) in einer Matrix schwimmen, ohne einander zu berühren

wird vor allem verursacht durch Abschmelzen der Eiskappen am Nord- und Südpol, d. h. Vergrößerung der Wassermenge in den Ozeanen, und/oder Größenveränderung des Weltmeerbeckens durch Neubildung ozeanischer Kruste, Änderung der Schelfbereiche bei der Kontinentdrift usw.

s. Granat: gesteinsbildende Mineralgruppe, die zumeist in metamorphen Gesteinen auftritt (z. B. Almandin, Pyrop, Grossular usw.). Nur der Melanit ist auf alkalibetonte magmatische Gesteine beschränkt (z. B. Phonolithe im Kaiserstuhl)

s. Till: unmittelbar von einem Gletscher abgelagerte, also unverfestigte glazigene Sedimente; man unterscheidet verschiedene Tillfazies, je nachdem, wo und wie der Till vom Gletscher abgelagert wurde. Eine vollständige Tillsequenz beginnt mit Setztill (lodgement till), darüber Ausschmelztill (melt out till) und schließlich Fließtill (flow till). Häufig matrixgestützte Diamiktite. Der früher häufig benutzte Begriff Moräne soll nur noch für geomorphologische Formen verwendet werden

mundartlicher Ausdruck für die Düngung und Bodenverbesserung insbesondere von Weinbergen. Dafür abgebautes Material waren u. a. Gesteine des Unterkeupers und Beaumont-Sulfats. Mit Aufkommen künstlicher Düngemittel bedeutungslos geworden

s. Mittelporen: Poren mit Äquivalent-Durchmesser von 0,2 µm bis 10 µm

ein unter hohen Drücken und Temperaturen entstandenes Gestein, z. B. Gneis, Amphibolit, Anatexit, Diatexit, Metabasalt, Metagrauwacke; s. Metamorphose

s. Metasomatose: Veränderung des ursprünglichen Mineralbestandes eines Gesteins durch chemische Verdrängung, Umwandlung oder Austausch von Stoffen; bei den Erzvorkommen vom Typ Wiesloch z. B. handelt es sich um hydrothermale metasomatische Verdrängungen von Karbonatgesteinen

beginnende Mobilisation von partiell aufgeschmolzenen Gesteinsanteilen

vorwiegend durch Konvektion und Diffusion bedingter Stoff- oder Energietransport im Boden unter Berücksichtigung von Sorption und Umwandlungsprozessen

s. Mikrit: Kurzform für „mikrokristalliner Calcit“; Bezeichnung für die feinkörnige Grundmasse (0,001–0,004 mm) eines Karbonatgesteins oder allgemein für feinkörnige Karbonatgesteine

s. mineralischer Boden: Boden mit einem Trockenmassenanteil an anorganischer Substanz über 70 % und weniger als 3 dm Torfauflage

Boden mit einem Trockenmassenanteil an anorganischer Substanz über 70 % und weniger als 3 dm Torfauflage

Grundwasser, das besondere Eigenschaften im Sinne der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung aufweist und von ursprünglicher Reinheit sein muss

Bewaldete, stark staunasse, örtlich vermoorte Bereiche in abflussträgen Lagen der Buntsandstein-Hochflächen im Nordschwarzwald (auch Miß, Müsse oder Müß; im Baarschwarzwald und Südschwarzwald: Moos, Möser)

Abkürzung für: Mittleres Kieslager

Freisetzung von Ionen und Molekülen, die in die Bodenlösung übergehen und somit an der Ausbildung eines Lösungsgleichgewichtes beteiligt sind und mit der Bodenlösung verlagert werden können